Dogma W4 - Details und Erklärung

Ad 3. Die Struktur

Beim Gestalten und Produzieren von Web-Dokumenten sollte der Designer sicherstellen, dass sich die Semantik und die Struktur der Seiten auch in Form von Markup und Code, den sie enthalten, widerspiegelt.

Semantische Auszeichnungen helfen dabei, sich im Dokument zu orientieren und sind auch in der automatischen Bearbeitung hilfreich. Wenn Tags nicht für ihre ursprüngliche Bedeutung genutzt werden oder Kopfzeilen rein zufällig ausgewählt werden, ohne auf die Dokumentenstruktur zu achten, gehen alle semantischen Informationen in dem Dokument verloren und alle Vorteile der Struktur sind dahin.

Der grundlegenden Bedeutung, die das Dokument vermitteln soll, dürfen nur jene Informationen vorangestellt werden, die vom Benutzer benötigt werden, bevor er mit dem Lesen der Inhalte beginnt.

Details: Dem Code haftet folgende Informationsfolge an: Einleitung - Aussage - weitere Informationen.

Der einzige Grund, eine Seite zu besuchen, ist die Information, die dort bereitgestellt wird. Jede andere Art der Information muss also nach dem Haupt-Statement platziert werden, denn die Anwender sind zu aller erst an der Hauptaussage interessiert, bevor sie sich um den Rest bemühen. Wenn diese Hauptinformation nicht mit Leichtigkeit zu finden ist, wird der Anwender die Seite verlassen, ohne den Inhalt der Seiten weiter zu studieren.

Details: Die Einleitung muss die Dokumenten-Identifikation auf dem ersten Abschnitt der Kopfzeile enthalten. Diese darf nur einmal im ganzen Dokument benutzt werden und sollte die Kernaussage des Dokuments einfließen lassen. Darüber hinaus enthält sie nur Informationen, die gebraucht werden, um die Bedeutung und den Kontext des Dokumenteninhalts zu verstehen. Alles, was nicht eindeutig zur Einleitung oder zur Kernaussage gehört, sollte im Anschluss an diese Hauptinformationen platziert werden.

Vor der Hauptinformation dürfen nur die notwendigen Fakten erscheinen - alles andere muss, wenn möglich, darunter oder im Kontext, der das Dokument umgibt, stehen. Eine dieser notwendigen Fakten ist die Dokumentenkennung, die den Inhalt erklärt. Überschriften der höchsten Ordnung tun dies in der Regel. Herkömmlich gibt die Überschrift den Namen des Dokuments wider - daher darf sie nur einmal im Dokument benutzt werden.

Einige andere Informationen, die das Verständnis und die Anwendung des Dokuments erleichtern, dürfen in der Einleitung stehen, z.B. Links zum Dokumenteninhalt, Links für alternative Sprachversionen, Links für andere Layouts (alternative Stylesheets) usw. Alles, was der Leser nicht zu wissen braucht, bevor er den Inhalt liest, soll in der Einleitung nicht erscheinen.

Eine weitere Darstellungsmöglichkeit kann durch den Einsatz von Stylesheets erreicht werden. Ziel ist es auch hier, die Kernaussage in den Mittelpunkt der Seite zu stellen.

Der Hauptteil (body) eines Web-Dokuments darf keine Markup-Elemente enthalten, die nicht dazu geeignet sind, strukturelle oder semantische Informationen zu transportieren; weiterhin sollte der Hauptteil keine Inhalte nutzen, die nur zur visuellen Anreicherung der Darstellung des Dokuments dienen.

Nicht-semantische Auszeichnungen sollen nicht in dem Dokument verwendet werden. Der Programmierer muss alle möglichen Arten der Präsentation des Dokuments in Betracht ziehen. Visuelle Präsentationen werden z.B. mit Cascading Stylesheets oder Skripten erstellt. "Neutrale" Tags, wie <div> und <span> dürfen benutzt werden, weil sie keine semantische oder auf die Präsentation bezogene Bedeutung haben.

Details: Der Textkörper des Dokuments darf keine Objekte oder Bilder enthalten, deren einziger Zweck die Präsentation ist oder solche, deren informativer Wert gleich dem bildlich dargestellten Text ist.

Bilder ohne informativen Mehrwert, die nur als Teil eines grafischen Layouts existieren, dürfen nicht im Dokument eingesetzt werden. Sie können jedoch beispielsweise mit Hilfe von Cascading Stylesheets dargestellt werden. Bilder dürfen nur Text enthalten, wenn er die grafische Präsentation ausdrückt (Vorschau auf Typographie, Logo-Gestaltung usw. ). Demzufolge darf der dargestellte Text kein Teil des Dokumenten-Inhalts sein.